Seit genau vier Woche bin ich jetzt bereits in Kanada und die Zeit vergeht extrem schnell.
Diese Woche startete mit einem Feiertag, dem British Columbia Family Day, weshalb wir erst am Dienstag Schule hatten. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag hatten wir in Fitness & Strength verschiedene Fitness-Tests. Dabei ging es darum, unseren momentanen Standpunkt zu sehen, eine Note gibt es erst in der Mitte des Semesters, wenn wir die genau gleichen Tests wieder machen. Dann wird unsere Lehrerin unsere Verbesserung von diesem Test zum nächsten bewerten. Vor den Sommerferien wird es dann nochmals einen letzten Test geben. Bisher finde ich dieses Fach sehr cool, weil es Spass macht, jeden Tag Sport zu machen und weil wir auch sonst extrem viel lernen, z.B. über Ernährung, die Blutzirkulation, Muskeln und den menschlichen Körper im Allgemeinen.
Am Mittwoch hatte ich meine erste Matheprüfung. Ich erreichte 30 von 31 Punkten, obwohl ich in der Schweiz extrem schlecht in Mathe bin und ich hier ein Jahrgang höher bin. Hier gibt es nicht wie in der Schweiz Noten von 1 bis 6, sondern einen Prozentsatz, wenn man alle Punkte hat, bekommt man also 100%.
Es fällt generell auf, wie viel einfacher die Schule hier ist als in der Schweiz. Den Stoff, den ich in der Schweiz verpasse, kann ich aber problemlos nachholen, während dem ich das, was ich hier lerne nicht nachholen kann. Ich lerne extrem viel über andere Kulturen, lerne eine Weltsprache fliessend sprechen, werde selbstständig und lerne viele andere Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennen.
Ich lerne nicht nur Neues über Kanada, sondern auch über all die Länder, aus welchen die anderen Austauschschüler kommen. Häufig fällt einem dabei auf, dass viele Vorurteile überhaupt nicht wahr sind.
Am Donnerstagabend ging ich mit meinen beiden Gastbrüdern spontan ins Kino, den Transformer-Film Bumblebee schauen.
Am Freitagmorgen hatten wir ausnahmsweise Schule, um den Montag nachzuholen. Um 12.30 Uhr hatten wir dann Wochenende. Ich ging mit Taro und Arthur (einem anderen Austauschschüler) in die Stadt. Als ich im Coffeeshop mit meiner Kreditkarte zahlen wollte, sah der Kassierer meinen Ausweis und fragte mich, ob ich aus der Schweiz bin. Daraufhin verschwand er im Büro und kam mit einer noch verpackten, ziemlich grossen Schweizerfahne zurück, die er mir schenkte, was auch wieder die Offenheit der Kanadier zeigt.
Da für dieses Wochenende zum ersten mal kein Schnee angesagt war, konnten wir im dritten Anlauf endlich doch nach Victoria auf Vancouver Island gehen. Ich ging mit vier anderen Austauschschülern aus Brasilien und Belgien. Wir nahmen die Fähre um 9.50 Uhr und kamen um ca. 11.30 Uhr im Stadtzentrum von Victoria an. Wir besuchten das Royal British Columbia Museum, gingen zweimal zu Tim Hurtons (dem kanadischen Starbucks oder Dunkin Donuts), gingen in das Chinatown-Quartier, in ein Einkaufshaus und auf dem Rückweg in einen noch viel grösseren Walmart, als den, in dem ich das erste mal war.
Weil wir die Busstation nicht fanden, um den Bus zurück zur Fähre zu nehmen, verpassten wir mehrere Busse, die Fähre um 19 Uhr und verzweifelten langsam. Also gingen wir zurück in den Walmart, um die nächsten zwei Stunden totzuschlagen und kontaktierten alle unsere Gastfamilien.
Am Ende fanden wir dann doch noch die richtige Station, nahmen den Bus und schafften es locker auf die letzte Fähre des Tages nach Salt Spring um 21 Uhr. Auf der Insel angekommen, musste ich noch zwei Busse nehmen bevor ich dann schlussendlich um 23 Uhr auch wirklich zuhause war.
Es war aber ein super Tag gewesen und wir haben viel gesehen. Ich freue mich bereits darauf, das nächste mal nach Victoria zu gehen.
Am Sonntag blieb ich dann zuhause, ging kurz ans Meer, weil das Wetter sehr schön war und schaute dann am Nachmittag die Oscars.
Nächstes Wochenende werden wir vielleicht nach Vancouver gehen, was sicherlich auch sehr cool wäre.
Das Royal British Columbia Museum
Der Hafen von Victoria
Das Parlament von British Columbia