Mittwoch, 6. März 2019

Kanada vs. Schweiz

Diese Woche war ganz normal. Am Freitag bin ich dann um 14 Uhr das erste mal Haare schneiden gegangen, am Nachmittag traf ich Kollegen, wir gingen essen und Fussball spielen. Momentan wird es bereits zwischen 18 und 18.30 Uhr dunkel, man merkt aber das die Tage länger werden. Um 18.30 machte ich mich auf den Heimweg vom Sportplatz, ich musste 50 Minuten im Dunkeln nach hause laufen, es gibt hier außerhalb der Stadt keine richtigen Gehsteige und keine Strassenlaternen. Trotzdem fand ich meinen Weg gut und wurde nur einmal beinahe angefahren. Für gestern hatte ich ursprünglich geplant, nach Vancouver zu gehen, mich aber am Freitag kurzfristig umentschieden, weil viele sagen, es lohnt sich fast nicht für einen Tag. Trotzdem möchte ich irgendwann nach Vancouver gehen.
Am Samstag habe ich dann ausgeschlafen und bin am Nachmittag noch kurz in den Hauptort gegangen. Am Sonntagmorgen kam Ron, der eine Bruder meiner Gastmutter mit seiner Tochter und seinen beiden Enkeln und machte für alle ein grosses Frühstück mit Speck, Erdbeeren, Waffeln, Pancakes und vielem mehr, am Nachmittag bin ich ans Meer gegangen, das Wetter war sehr schön. Danach ging ich dann nochmals in die Stadt.
Die letzten drei Tage hatte ich ganz normal Schule, morgen werde ich nur bis um 12.30 Uhr Schule haben, weil am Nachmittag Lehrersitzungen sind. Was ich am Wochenenden mache, weiss ich noch nicht, wahrscheinlich gehe ich aber am Samstag wieder nach Victoria.


Im Vergleich zur Schweiz ist hier alles ganz unterschiedlich. So zum Beispiel das Essen. Während wir in der Schweiz sehr abwechslungsreich essen und nicht jeden Tag Fleisch essen, gehört Fleisch hier zum Alltag. Fast jeden Tag esse ich hier Fleisch, was ich auch schon von anderen Austauschschülern gehört habe, die in den USA oder in Neuseeland waren. Eines der berühmtesten Gerichte Kanadas ist Poutine. Das sind Pommes mit Käse und einer speziellen Bratensauce. Hier auf der Insel bekommst du es in fast jedem Lokal. Allgemein fällt mir auf, wie international das Essen selbst auf einer eher kleineren Insel ist. So gibt es hier im Hauptort einen Mexikaner, zwei Sushi-Restaurants und zwei Pizzerias. Das Essen ist an all diesen Plätzen sehr fein und ich im Vergleich zur Schweiz deutlich günstiger. Meistens ist es wert, das Geld auszugeben, das sie hier fürs Essen verlangen. Zum Frühstück gibt es vor allem Weissbrot, bei mir eigentlich nur Toast. Dazu essen viele Kanadier Peanut-Butter. Zum Lunch nehme ich immer ein Sandwich mit, wenn ich aber in die Stadt gehe, esse ich es manchmal nicht, aber die meisten Schüler nehmen jeweils einen Lunch von zuhause mit. Manchmal bringt uns der Bruder meiner Gastmutter, welcher Fischer ist, frischen Lachs oder Crevetten.
Ein anderer deutlicher Unterschied zur Schweiz ist hier der Verkehr und Transport. Auf der Insel kann man ohne Auto eigentlich nicht leben. Die Busse in die Stadt kommen vielleicht alle zwei Stunden, während dem wir in Zürich alle 7 Minuten Trams haben. Ich habe mich aber sehr schnell daran gewöhnt und wenn man den Fahrplan anschaut und seinen Tag etwas plant, ist es kein Problem. Trotzdem sind alle immer wieder auf ihre Eltern angewiesen, um irgendwo abgeholt zu werden.
In die Schule gibt es acht verschiedene Linien Schulbusse, die meisten Schüler kommen so zur Schule und auch wieder nach hause. Die Fähren um nach Victoria oder aufs Festland zu kommen, fahren regelmässig und verlassen die Inseln an verschiedenen Häfen.
Auch die Schule ist total anders. Meine Schule ist deutlich grösser als zum Beispiel das LG und die Regeln sind viel lockerer. Während der Stunde ist es ganz normal, zu essen oder mal zu seinem Spind zu gehen. Bei den Lehrern habe ich stärker das Gefühl, dass sie uns auch wirklich etwas beibringen wollen, während dem sich unsere Lehrer in der Schweiz häufig darüber aufregen, wenn wir etwas nicht verstehen. Am Schulsystem hier kann man auch erkennen, dass Sport eine viel wichtigere Rolle spielt als in der Schweiz. Man kann unterschiedliche Sportkurse wählen, ist aber nicht verpflichtet, irgendeinen Schulsport zu besuchen und man macht in allen Kursen spezifische Sachen und nicht einmal Ringturnen und einmal Speerwurf. Zum Beispiel kann man Basketball, Physical Education oder Fitness wählen. Gleichzeitig lernt man auch noch Theorie zum Sport. Meine Klasse schaut zum Beispiel gerade das Skelett an. Auch der freie Freitag ist eine Idee, um uns mehr Zeit für Sport in unserer Freizeit zu geben.
Auch die Natur ist hier natürlich deutlich anders. Auf der Insel gibt es, wie in ganz Kanada, viele Tannenbäume. In den Gewässern rund um die Insel gibt es Wale, Orcas und viele andere grosse Meerestiere. An Land kann es Bären und Pumas geben. Die Leute hier leben anders zusammen mit der Natur und man sieht viel weniger Abfall herumliegen.
Die Insel hat auch einen Flughafen. Er ist in der Bucht des Hauptortes auf dem Wasser. Täglich fliegen hier mehrere Wasserflugzeuge ab, in Richtung zwei verschiedener Flughäfen in Vancouver.











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